IV-technische Abbildung des Betriebs einer Baufirma
zum Thema:
Bilanzanalysen
von Bauunternehmen
Wintersemester
1998/99
vorgelegt bei
Dr. Wolfgang Huhnt
von:
Marco Heinßmann
F. Freiligrath Str.8
99423 Weimar
Tel.: 03643/901537
E-Mail: marco.heinszmann@bauing.uni-weimar.de
Als Thema der Belegarbeit habe
ich mir die Erstellung einer Bilanzanalyse zweier Bauunternehmen
vorgestellt. |
|
1 |
|
1.1 |
|
1.1.1 |
Kennzahlen der Vermögensstruktur |
1.1.2 |
Kennzahlen der Kapitalstruktur |
1.1.3 |
Kennzahlen der Finanzstruktur |
1.2 |
|
1.2.1 |
Liquiditätslage |
1.2.2 |
Kennzahlen der Finanzkraft |
1.3 |
|
1.4 |
|
1.5 |
|
2. |
Besonderheiten der Bilanzen von Bauunternehmen |
2.1 |
langfristiger Aspekt |
2.2 |
Bauen in Arbeitsgemeinschaften |
2.3 |
Leistung und Umsatz |
2.4 |
Bilanzierungspolitik der Baukonzerne |
3. |
Ausgewählte Jahresberichte, Kennzahlen |
3.1 |
|
3.1.1 |
|
3.1.2 |
|
3.2 |
Philipp-Holzmann Konzern |
3.2.1 |
|
3.2.2 |
|
4. |
Kenzahlvergleiche und –analyse |
4.1 |
Eigenkapitalquote |
4.2 |
Rückstellungsquote |
|
Kennzahlenanalyse besitzt traditionell den höchsten Stellenwert und wurde lange Zeit mit der Bilanzanalyse gleichgesetzt. Weitere Möglichkeiten der Jahresabschlußanalyse sind die Diskriminanzanalyse und die Analyse mit künstlichen neuronalen Netzen. Auf diese soll hier allerdings nicht weiter eingegangen werden. |
Im Folgenden soll auf die drei wichtigsten Analyseziele der Kennzahlenanalyse eingegangen und die wichtigsten Kennzahlen dabei kurz erläutert werden. Diese Dreiteilung wird auch durch den § 264 Abs. 2 Satz 1 HGB nahegelegt. |
Die Analyse der Vermögenslage zerfällt in drei Unterabschnitte. Diese sindnachfolgend aufgezählt und werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert. |
|
Ziel dieser Untersuchung ist es, zu ermitteln, wie das Vermögen eingesetzt wird und in der Lage ist, zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Hier sollen die wichtigsten Kennzahlen der Vermögensstruktur kurz vorgestellt werden. |
Die wohl wichtigste Kennzahl ist der „return on investment“ (ROI). Er gibt an, wie wieviel Pfennig Gewinn jede eingesetzte Mark erwirtschaftet. Diese Kennzahl ist wichtig in Bezug auf die Fähigkeit des Unternehmens, Gewinn zu erwirtschaften. Eine weitere Kennzahl ist der Gesamtvermögensumschlag. Desweiteren ist hier noch die Gesamtabschreibungsquote zu erwähnen. Die komplementäre Kennzahl ist das „relative Anlagealter“. Bei diesen beiden Kennzahlen ist allerdings zu beachten, daß die Inflation unberücksichtigt bleibt. Die Investionen in % der Gesamtleistung ist ein Maß dafür, inwieweit das Unternehmen darauf bedacht ist, in der Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. |
Die Vorratsquote gibt an, wie häufig die Vorräte innerhalb eines Jahres umgeschlagen werden. Für die Bewertung dieser Kennzahl ist sowohl die Branche des Unternehmens als auch die Unternehmensstrategie zu berücksichtigen. Als letzte Kennzahl soll in diesem Abschnitt die Forderungsumschlagzeit genannt sein. Diese Zahl sagt also aus, nach wievielen Tagen die Kunden ihre Verbindlichkeiten gegenüber dem Unternehmen begleichen und gibt somit Auskunft über die Zahlungswilligkeit bzw. -fähigkeit der Kunden eines Unternehmens. |
Die drei am häufigsten verwendeten Kennzahlen zur Kapitalstruktur ist die Eigenkapitalquote, die Fremdkapitalquote und der Verschuldungskoeffizent. Bei der Betrachtung der Eigenkapitalquote ist der Leverage-Effekt zu berücksichtigen, der besagt, daß die Eigenkapitalrendite steigt, wenn die Rendite des Gesamtvermögens größer ist, als die Kosten der Fremdfinanzierung. Somit wird deutlich, daß der Verschuldungskoeffizient als Hebel wirkt und ein Risikomaß darstellt. |
Eine weitere, besonders für Banken, wichtige Kennzahl ist die Bankenabhängigkeit. Sie spiegelt den Anteil der Banken an den gesamten Verbindlichkeiten wider. Analog ist hierzu die Lieferantenabhängigkeit zu nennen. Als letzte Kennzahl soll hier das Lieferantenziel genannt werden. Sie sagt einiges über die Bonität und die Fähigkeit Skontovorteilen zu nutzen aus. |
= Eigenkapital / Gesamtkapital x 100 |
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualem Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität der Unternehmung. Unter dem Risiko- bzw. Sicherheitsaspekt kann man sagen: Je höher die Eigenkapitalquote, umso größer ist prinzipiell die Ausgleichsmöglichkeit von eingetretenen Verlusten der Unternehmung. |
Beim Unternehmensvergleich gilt grundsätzlich die Aussage, daß eine höhere Eigenkapitalquote unter dem Gesichtspunkt der Insolvenzsicherheit als positiv zu bewerten ist, was sich empirisch bewiesen hat. Allerdings kann eine zu hohe Eigenkapitalquote (also Sicherheit im übertriebenem Sinne) auch für eine mangelnde Investitions- und Wachstumsbereitschaft eines Unternehmens sprechen. Hierbei wird die höhere Eigenkapitalquote bzw. Sicherheit zu Lasten einer geringeren Eigenkapitalrendite "erkauft". Die Eigenkapitalquote sollte sowohl im historischen Zeitverlauf Eigenkapitalquote als auch im Branchenvergleich sowie in Kombination mit der Eigenkapitalrendite analysiert werden. |
Kommentar: Normalerweise gilt; je höher desto besser, allerdings ist dies sehr branchenabhängig, aber die Kraft des Unternehmens beruht auf dem Eigenkapital. |
= Fremdkapital / Gesamtkapital x 100 [%] |
Die Fremdkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualem Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Fremdkapital (auch Kreditkapital) ist die zusammenfassende Bezeichnung für die ind der Bilanz (auf der Passivseite) ausgewiesenen Schulden der Unternehmung. |
Mit zunehmendem Fremdkapitalanteil sind auch zunehmende Nachteile für das Unternehmen verbunden. So hat der Fremdkapitalgeber einen Anspruch auf vertragsgerechte Verzinsung und Rückzahlung der von ihm bereitgestellten Mittel. Fremkapital steht daher in der Regel auch nur für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung. |
= Rücklagen / Eigenkapital x 100 [%] |
Je höher die Rückstellungsquote desto besser, da dies große Gewinne in der Vergangenheit bedeutet, die diese Rücklagenbildung erst ermöglichten. Zusätzlich ist ein Unternehmen mit hohem Rückstellungsanteil am Eigenkapital für zukünfig auftretende Geschäftsrisiken und nicht vorhersehbare Vorfälle besser abgesichert. |
= Abschreibungen * 100 / Bilanzsumme [%] |
Die Abschreibungsquote ist der relative Anteil (Prozentsatz) des Abschreibungsbetrages in einer Periode, welcher auf die gesamte Abschreibungssumme entfällt. |
Ziel der Analyse der Finanzstruktur ist festzustellen, ob die Fristigkeiten von Kapitalbindung und -verfügbarkeit einander entsprechen. Dabei ist eine alleinige Unterteilung in kurz-, mittel- und langfristige Entsprechungen nicht ausreichend. |
Als erste Gruppe von Kennzahlen ist hier die Liquididät zu nennen. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen der Liquidität 1., 2. und 3. Grades, wobei die Liquidität 3. Grades auch „working capital ratio“ genannt wird. Diese 3 Kennzahlen sind Stromgrößen, spiegeln allerdings nicht die Dynamik der Einnahmen und Ausgaben wieder, da künftige Einnahmen und Ausgaben nicht berücksichtigt werden. |
Neben den aufgeführten Kennzahlen ist noch die Kennzahl der Kreditanspannung zu nennen. Sie ist das Verhältnis aus Lieferanten- und Wechselschulden zu den Kundenforderungen. Diese Kennzahl ist allerdings schwierig zu bewerten, ein Wert deutlich unter 1 kann einerseits bedeuten, daß das Unternehmen die Schulden möglichst schnell begleicht, um z.B. Skontovorteile auszunutzen und die Kunden ein Zahlungsziel von z.B. 4 Wochen einhalten, andererseits aber auch, daß ein Großteil von Kundenforderungen aufgelaufen sind und die Wahrscheinlichkeit besteht, daß sie nicht mehr einzutreiben sind. |
= Eigenkapital / Anlagevermögen * 100 [%] |
Mit Hilfe der
Anlagendeckung eines Unternehmens können Aussagen darüber
getroffen werden, wodurch ein Unternehmen sein Anlagevermögen
finanzierte. |
Allerdings wäre
die Berechnungsformel: Eigenkapital / notwendiges Anlagevermögen
*100 besser, da diese Kennzahl leicht manipulierbar ist.
|
Bei dem Analyseziel der Liquidität sei besonders darauf hingewiesen, daß jedes Unternehmen darauf bedacht ist, seine Liquidität zum Bilanzstichtag besonders gut hinzustellen. Ein Unternehmen, dem dies nicht mehr gelingt, muß als besonders insolvenzgefährdet betrachtet werden. Die Untersuchung der Finanzlage dient weiterhin der Analyse der Solidität der Finanzierung der Unternehmung. |
Als erste Kennzahlengruppe ist hier, die oben bereits erwähnte, Liquidität der Grade 1 bis 3 zu nennen.Um die Schwächen der Liquiditätskennzahlen zu beseitigen, müssen jedoch noch weitere Kennzahlen in die Untersuchung einbezogen werden. Hier sind die liquiden Mittel zum Gesamtkapital und das Finanzpotential zu erwähnen. Mit diesen Kennzahlen sollen kurzfristige Änderungen mit einbezogen werden, um der oben erwähnten Kritik zu begegnen. Allerdings finden besonders in der letztgenannten Kennzahl nur die künftigen Ausgaben Berücksichtigung. Auch sind beide Kennzahlen von fragwürdiger betriebswirtschaftlicher Aussagekraft, da ein besonders hoher Wert auf nicht genutzte Kapitalanlagemöglichkeiten hinweist und kein geeigneter Normwert existiert. |
= Zahlungsmittel / kurzfr. Verbindlichkeiten *100 |
Bei der Ermittlung der Liquiditätskennzahlen werden werden bestimmte Vermögensposten zu bestimmten Kapitalposten in Beziehung gesetzt. Dies hat das Ziel, Aussagen darüber zu gewinnen, ob und in welchem Maß die kurzfristigen Verbindlichkeiten in ihrer Höhe und Fälligkeit mit den Zahlungmittelbeständen und anderen kurzfristigen Deckungsmitteln übereinstimmen. |
Die zentrale
Kennzahl der Finanzkraft ist der allseits bekannte Cash Flow,
wobei es “den” Cash Flow an sich nicht gibt. Der Cash Flow
wird als Indikator für die Finanzkraft gewertet und gibt
inhaltlich den Zahlungsmittelüberschuß wieder, wobei ein
positiver Cash Flow nicht mit einem positiven Betriebsergebnis
gleichzusetzen ist. |
Weitere Kennzahlen der Finanzkraft sind die Cash Flow Umsatzrate, der Cash Flow in % der Fremdmittel, der dynamische Liquiditätsgrad und der Innenfinanzierungsgrad der Investionen. Da diese Kennzahlen alle auf dem Cash Flow basieren, weisen sie eine hohe Redundanz auf. Weiterhin ist zu erwähnen, daß die Cash Flow Umsatzrate stark branchenabhängig und der Innenfinanzierungsgrad der Investionen sehr schwierig zu interpretieren ist. |
= Bilanzgewinn /
Bilanzverlust |
Der Cash-flow ist
der finanzwirtschaftliche Überschuß eines Unternehmens in
einer Periode, d.h. der Mittelrückfluß aus
dem Umsatzprozeß, der nicht in Kürze zu Auszahlungen
führt. |
= Fremdkapital / Cash Flow |
Der Dynamische
Verschuldungsgrad berechnet sich aus der Division der aktuellen
Verschuldung des Unternehmens, durch den Cash-Flow des letzten
Geschäftsjahres. Der dynamische Verschuldungsgrad gilt als
ergänzende Kennzahl zur Beurteilung der Schuldentilungsfähigkeit
einer Unternehmung. Er hat dynamischen Charakter, da in diese
Kennzahl im Gegensatz zur Kennzahl Verschuldungsgrad eine
zeitraumbezogene Größe (der Cash-Flow) einfließt.
Der im Nenner des dynamischen Verschuldungsgrads anzusetzende
Cash-Flow gibt an, welche Mittel ein Unternehmen in der abgelaufenen
Periode durch den Umsatzprozeß erwirtschaften konnte, d.h. in
welcher Höhe diese Mittel zur Verfügung standen. |
Die Untersuchung der
Ertragslage dient der Ermittlung von Zusammensetzung und
Nachhaltigkeit des Betriebserfolges. |
= JÜ * 100 / EK [%] |
Die Eigenkapitalrentabilität ist eine finanzwirtschaftliche Kennzahl. Unternehmerische Entscheidungen im Finanzbereich werden maßgeblich durch durch Größen der Rentabilität bestimmt. |
= Jahresübersch * 100 / Umsatzerlöse [%] |
Allgemein sind Rentabilitäten Kennzahl zur Messung des Gewinns im Verhältnis zu einem bestimmten eingesetzten Vermögen bzw. Kapital. Indem der Gewinn zu verschiedenen Kapitalbeständen in Beziehung gesetzt wird, ergeben sich unterschiedliche Rentabilitätsgrößen. Wird der Gewinn in Beziehung zum Eigenkapital gesetzt, spricht man von Eigenkapitalrentabilität; wird er im Verhältnis zum Fremd - bzw. Gesamtkapital gemessen, von Fremdkapital- bzw. Gesamtkapitalrentabilität. Dem entsprechend zum Umsatz ergibt sich die Umsatzrentabilität. Sie stellt so einen Bezug her zwischen dem Aufwand , der dem Unternehmensumsatz entspricht, und dem Ergebnis das daraus entsteht. |
= Cash Flow / Eigenkapital |
= Jahresüberschuß * Nennbetrag je Aktie / gez. Kapital |
Mit dem Gewinn der auf eine Aktie entfällt kann das Kurs- Gewinn-Verhältnis einer Aktie ermittelt werden. Diese Kennzahl eines Unternehmens läßt besonders leicht Vergleiche zu wie teuer die Aktien eines Unternehmes an der Börse bewertet werden. Das KGV ist eine der wichtigsten Größen zur Bewertung von Aktien. |
= Umsatz / Mitarbeiterzahl [DM/MA] |
Allgemein können Produktivitätsbeziehungen in der Form [ OutPut/Input ] dargestellt werden. Die Produktivität beschreibt somit die Ergiebigkeit einer Leistungserstellung. |
Um ein Unternehmen
mit Hilfe von Kennzahlen zu beurteilen, ist es notwendig, mehrere
Kennzahlen eines Unternehmens im Zusammenhang darzustellen. Eine
Methode, die z.B. auch die Deutsche Bank anwendet, ist das
Ratingverfahren. |
Neben den bereits genannten Nachteilen, welche für die oben aufgeführten Kennzahlen gelten, existieren bei der Kennzahlenanalyse noch eine ganze Reihe von grundsätzlichen Nachteilen und Problemen: |
Neben diesen Nachteilen hat die Kennzahlenanalyse auch ihre Vorteile, die hier nicht verschwiegen werden sollen: Um die aufgeführten Schwächen der Kennzahlenanalyse zu beheben und weniger Fehler bei der Klassifikation zu erzielen, wurden weitere Verfahren entwickelt. Die Wichtigsten sollen in den folgenden Abschnitten beschrieben werden. |
Jahresabschlüsse von Bauunternehmen haben eine Reihe von Branchenmerkmalen zu berücksichtigen. Zu diesen zählen zum Beispiel die überwiegend langfristige Auftragsfertigung sowie das Bauen in Arbeitsgemeinschaften. Die Baubilanzen können sich deshalb in Teilbereichen von den Abschlüssen in anderen Industriezweigen unterscheiden. |
Gemessen an den Fertigungs- und und Absatzfristen vieler Industriezweige ist das Bauen langfristig. So ergibt es sich oft, daß sich die Abwicklung eines Bauauftrages über ein oder mehrere Bilanzstichtage erstreckt. Gemäß dem Vorsichts- und Realisationsprinzip dürfen Gewinne erst dann bilanziell realisiert werden, wenn das Bauvorhaben fertiggestellt, abgenommen und mit dem Auftraggeber abgerechnet ist. Umgekehrt müssen drohende Verluste aus dem in Arbeit befindlichen Auftragsbestand sofort nach Erkennen, also im Abschluß des laufenden Geschäftsjahres, berücksichtigt werden. |
Das Bauen i Arbeitsgemeinschaften ist ein Charakteristikum der Bauwirtschaft. Eine Arbeitsgemeinschaft ist eine von zwei oder meheren Bauunternehmen für die Zeit der Abwicklung eines Bauauftrages gegründete Gesellschaft, die selbständig bilanziert. Gewinne und Verluste werden in der Gewinn- und Verlußtrechnung der Partnerunternehmen anteilig entsprechend der Beteiligungsquote übernommen und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Darüber hinaus erzielen die Partnerunternehmen Umsatzerlöse, indem sie für die Arbeitsgemeinschaft Leistungen erbringen, beispielsweise die Vermietung von Geräten oder technische und kaufmännische Dienstleistungen. Der Leistungverkehr zwischen Partnerunternehmen und Arbeitsgemeinschaft schlägt sich in der Baubilanz auch in den Positionen Forderungen an Arbeitsgemeinschaften und Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitsgemeinschaften nieder. |
Zwischen den Begriffen Leistung und Umsatz ist in Baubilanzen ein Unterschied zu machen.Die Bauleistung vermittelt periodenbezogen und unabhängig vom Fertigstellungsgrad der Bauvorhaben die Information über die insgesamt erbrachte Bauproduktion.Die Bewertung entspricht dabei den mit den Auftraggebern vereinbarten Vertragspreisen.Im Gegensatz dazu sind in den Umsatzerlösen nur die Bauaufträge enthalten, die im Geschäftsjahr fertiggestellt, abgerechnet und abgnommen wurden. |
Beide
nachfolgend betrachteten Unternehmen bilanzieren nach
handelsrechtlichen Bilanzierungsgrundsätzen. Wobei der Hochtief
Konzern ab nächstem Jahr eine Umstellung auf die International
Accounting Standards (IAS) vollziehen wird. |
Aktionärsstruktur:
|
Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 2,5 Mrd. Euro ist der Hochtief Konzern in der Börsenbewertung an erster Stelle in Deutschland. |
Die
Hochtief AG agiert weltweit als Systemführer bei komplexen
baunahen Projekten und kann nach den jüngsten Problemen des
Holzmann Konzerns als Nummer eins der deutschen Baubranche angesehen
werden. |
Beteiligung am
Philipp Holzmann Konzern: |
Fünfjahres-
|
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Leistung |
|
6436 |
7539 |
8009 |
10456 |
11069 |
12183 |
13061 |
12271 |
Gewinn nach Steuern |
(entspricht JÜ
|
- |
- |
122 |
130 |
137 |
146 |
157 |
171 |
Beteiligungs-
|
|
- |
- |
62 |
78 |
155 |
130 |
178 |
136 |
Zinsergebnis |
|
- |
- |
173 |
170 |
154 |
155 |
146 |
153 |
Erg.
aus gew. |
|
- |
- |
254 |
260 |
271 |
264 |
274 |
289 |
Anlagevermögen |
|
1693 |
1746 |
2356 |
2639 |
2729 |
2795 |
3287 |
3023 |
Umlaufvermögen |
|
3168 |
3587 |
4081 |
4619 |
4676 |
5156 |
4812 |
5147 |
Abschreibungen |
|
- |
- |
303 |
218 |
263 |
203 |
207 |
185 |
Eigenkapital |
|
- |
- |
2344 |
2387 |
2373 |
2398 |
2345 |
2483 |
gezeichnetes Kapital |
|
- |
- |
300 |
350 |
350 |
350 |
350 |
350 |
Nennbetrag je Aktie |
in DM |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
5 |
Fremdkapital |
|
3355 |
3766 |
4003 |
4764 |
4927 |
5446 |
5647 |
5322 |
Rückstellungen |
|
1746 |
1950 |
1888 |
1832 |
1745 |
1751 |
1860 |
1912 |
Verbindlichkeiten |
|
1609 |
1816 |
2115 |
2932 |
3182 |
3695 |
3787 |
3410 |
Bilanzsumme |
|
4861 |
5333 |
6437 |
7258 |
7405 |
7951 |
8099 |
8170 |
Mitarbeiter |
in Tausend |
27 |
29 |
32 |
35 |
40 |
41 |
38 |
37 |
Alle Angaben in Millionen DM (sofern nicht explizit anders angegeben) |
|||||||||
Kennzahlen: |
|||||||||
EK / Bilanzsumme |
- |
- |
36,4 |
32,90 |
32,00 |
30,20 |
29,00 |
30,40 |
|
FK / Bilanzsumme |
0,69 |
0,71 |
0,62 |
0,66 |
0,67 |
0,68 |
0,7 |
0,65 |
|
Rückstellungen / EK |
|
|
0,81 |
0,77 |
0,74 |
0,73 |
0,79 |
0,77 |
|
Abschreibungen * 100 / Bilanzsumme [%] |
- |
- |
4,71 |
4,38 |
3,55 |
2,55 |
2,55 |
2,26 |
|
UV / (kurzfr.) Verbindlichkeiten |
1,97 |
1,98 |
1,93 |
1,57 |
1,47 |
1,39 |
1,27 |
1,51 |
|
JÜ n. St. + Abschreibungen +- Rückstellungen |
- |
- |
- |
464 |
362 |
663 |
431 |
623 |
|
FK / Cash Flow |
- |
- |
- |
10,27 |
13,61 |
8,21 |
13,1 |
8,54 |
|
EK * 100 / AV [%] |
- |
- |
99,49 |
90,45 |
86,95 |
85,8 |
71,34 |
82,14 |
|
JÜ * 100 / Umsatzerlöse [%] |
- |
- |
- |
1,24 |
1,24 |
1,2 |
1,2 |
1,39 |
|
JÜ * 100 / EK [%] |
- |
- |
5,2 |
5,45 |
5,77 |
6,09 |
6,7 |
6,89 |
|
Cash Flow / EK |
- |
- |
- |
0,19 |
0,28 |
0,28 |
0,18 |
0,25 |
|
Umsatz/Mitarbeiterzahl [Tsd. DM / MA] |
238,37 |
259,97 |
250,28 |
298,74 |
276,73 |
297,15 |
343,71 |
331,65 |
|
JÜ * Nennb. je Aktie / gez. Kapital |
- |
- |
2,03 |
1,86 |
1,96 |
2,09 |
2,24 |
2,44 |
|
|
Aktionässtruktur:
|
Mit der kräftigen
Verbesserung des Konzernjahresüberschusses wurde im
Geschäftsjahr 1996 bilanziell zwar die Wende geschafft. Verluste
bei der Deutsche Asphalt, den Niederlassungen in Sachsen und Thüringen
sowie den Auslandstöchtern Nord France S.A. und Philipp
Holzmann (Thai) Ltd. hatten die Lage des Konzerns aber nochmals
erheblich verschlechtert. |
http://www.philipp-holzmann.de
Fünfjahres-
|
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Leistung |
|
- |
- |
12465 |
13090 |
14094 |
14192 |
14415 |
12054 |
Gewinn nach Steuern |
(entspricht JÜ nach Steuern) |
- |
- |
86 |
107 |
-463 |
-2 |
-790 |
-31 |
Beteiligungs-
|
|
- |
- |
39 |
36 |
31 |
75 |
29 |
149 |
Zinsergebnis |
|
- |
- |
13 |
+/-0 |
-2 |
-105 |
-83 |
-104 |
Erg.
aus gew. |
|
- |
- |
258 |
277 |
-385 |
-25 |
-687 |
+/-0 |
Anlagevermögen |
|
- |
- |
- |
2516 |
3206 |
3372 |
2308 |
2231 |
Umlaufvermögen |
|
- |
- |
- |
8029 |
8738 |
9348 |
8119 |
6736 |
Abschreibungen |
|
- |
- |
333 |
368 |
379 |
468 |
582 |
213 |
Eigenkapital |
|
- |
- |
1243 |
2011 |
1555 |
1496 |
643 |
977 |
gezeichnetes Kapital |
|
- |
- |
160 |
219 |
219 |
219 |
219 |
285 |
Nennbetrag je Aktie |
in DM |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
50 |
Fremdkapital |
|
- |
- |
- |
8396 |
10299 |
10973 |
9707 |
7944 |
Rückstellungen |
|
- |
- |
- |
2100 |
2310 |
2335 |
2585 |
1657 |
Verbindlichkeiten |
|
- |
- |
5294 |
6296 |
7989 |
8638 |
7117 |
6285 |
Bilanzsumme |
|
- |
- |
8734 |
10545 |
11944 |
12554 |
10440 |
8978 |
Mitarbeiter |
in Tausend |
- |
- |
43,8 |
43,3 |
47,4 |
51,2 |
46,5 |
33,9 |
Alle Angaben in Millionen DM (sofern nicht explizit anders angegeben) |
|||||||||
Kennzahlen: |
|||||||||
EK / Bilanzsumme |
- |
- |
14,23 |
19,07 |
13.02 |
11,91 |
6,16 |
10,88 |
|
FK / Bilanzsumme |
- |
- |
- |
0,8 |
0,86 |
0,87 |
0,93 |
0,88 |
|
Rückstellungen / EK |
- |
- |
- |
1,04 |
1,49 |
1,56 |
4,02 |
1,7 |
|
Abschreibungen * 100 / Bilanzsumme [%] |
- |
- |
3,80 |
3,49 |
3,17 |
3,73 |
5,57 |
2,37 |
|
UV / (kurzfr.) Verbindlichkeiten |
- |
- |
- |
1,28 |
1,09 |
1,08 |
1,14 |
1,07 |
|
JÜ n. St. + Abschreibungen +- Rückstellungen |
- |
- |
- |
521 |
-26 |
500 |
-168 |
156 |
|
FK / Cash Flow |
- |
- |
- |
16,12 |
-396,12 |
21,95 |
-57,78 |
50,92 |
|
EK * 100 / AV [%] |
- |
- |
- |
79,93 |
48,5 |
44,37 |
27,86 |
43,79 |
|
Cash Flow * 100 / Umsatzerlöse [%] |
- |
- |
- |
0,82 |
-3,29 |
-0,01 |
-5,48 |
-0,26 |
|
JÜ * 100 / EK [%] |
- |
- |
- |
5,32 |
-29,77 |
-0,13 |
-122,86 |
-3,17 |
|
Cash Flow / EK |
- |
- |
- |
0,26 |
-0,02 |
0,33 |
-0,26 |
0,16 |
|
Umsatz/Mitarbeiterzahl [DM/MA] |
- |
- |
284,59 |
302,31 |
297,34 |
277,19 |
310 |
355,58 |
|
JÜ * Nennbetrag je Aktie / gez. Kapital |
- |
- |
26,88 |
24,43 |
-105,71 |
-0,46 |
-180,37 |
-5,44 |
|
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Hochtief |
|
|
36,4 |
32,90 |
32,00 |
30,20 |
29,00 |
30,40 |
Holzmann |
|
|
14,23 |
19,07 |
13,02 |
11,91 |
6,16 |
10,88 |
Die Eigenkapitalquote beider Konzerne unter scheidet sich in erheblichem Maße. Eigenkapital ist derjenige Kapitalwert, der für das Unternehmen grundsätzlich auf unbeschränkte Zeit zur Verfügung steht. Während es Hochtief erreichte seine Eigenkapitalquote über 30% zu halten, sank diejenige des Philipp-Holzmann Konzers 1997 unter 10%. und nahm über die letzten Jahre kontinuierlich ab. |
3.2 Rückstellungsquote
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Hochtief |
|
|
0,81 |
0,77 |
0,74 |
0,73 |
0,79 |
0,77 |
Holzmann |
|
|
|
1,04 |
1,49 |
1,56 |
4,02 |
1,7 |
Die Rückstellungsquote beider Unternehmen unterscheidet sich und ist auf den ersten Blick für den Philipp Holzmann Konzern relativ positiv. Bei näherer Betrachtung fällt auf, daß dies nur durch den geringen Eigenkapitalbetrag von Philipp Holzmann errechnet wird. Rückstellungen sollen dazu verwendet werden, mögliche auftretende Schulden deren Höhe und Fälligkeit noch ungewiß sind, abzusichern. In Relation zum Umsatz der zeigt sich ein nahezu gleiches Bild. Zu rund 12 Mrd. DM Umsatz in 1998 wiesen beide Unternehmen rund 2 Mrd. DM an Rückstellugen aus. |
3.3 Umsatzrentabilität
|
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Hochtief |
|
|
|
1,24 |
1,24 |
1,2 |
1,2 |
1,39 |
Holzmann |
|
|
|
0,82 |
-3,29 |
-0,01 |
-5,48 |
-0,26 |
Da sich der Jahresüberschuß beider Unternehmen schon im Vorzeichen unterscheidet, hat dies große Auswirkungen auf die Größe der Unterschiede der Umsatzretabilität. Allgemein ist zu sagen, daß im Baugewerbe die Umsatzredite im Vergleich zu anderen Industriezweigen sehr gering ist. Dies ist eine folge von Überkapazitäten in der Baubranche und dem daraus resultierenden sehr starken Wettbewerbs- und Preisdruck. So sind z.B. in verschiedenen Dienstleistungsbranchen oder der Softwareindustrie Umsatzrediten von über 10% keine Seltenheit. Hochtief schafte es im letzten Geschäftsjahr sogar, seine Umsatzrendite von 1,2% in den Vorjahren auf 1,39% in 1998 zu steigern. Dies ist darauf zurückzuführen, das die Leistung zurückging und der Gewinn sogar gestiegen ist. So wurden nach Angaben von Hochtief selektiv Aufträge angenommen, die aussichtsreichere Ertagschancen bieten. |
Literaturverzeichnis
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